Start der Kältehilfe: Perspektivwechsel gefordert

Berlin, 01. Oktober 2024

Start Kaeltehilfe 2024Heute startet zum 35. Mal die Kältehilfe. Unsere Koordinierungsstelle unterstützt dabei auch dieses Jahr wieder. 

1989 von Berliner Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbänden und dem Land Berlin ins Leben gerufen, ist die Kältehilfe mehr denn je ein wichtiger Bestandteil des Nothilfesystem für obdachlose Menschen. Während der kalten Jahreszeit erhalten sie an verschiedenen Standorten in ganz Berlin unbürokratisch eine Übernachtungsmöglichkeit.
Seit 1998 beteiligt sich auch die GEBEWO mit niedrigschwelligen Angeboten in der kalten Jahreszeit. Darüber hinaus bilden wir mit unserer Koordinierungsstelle der Berliner Kältehilfe bei der GEBEWO pro einen wichtigen Knotenpunkt in einem breit gefächerten Netzwerk, das sich über die ganze Stadt erstreckt.
Die Koordinierungsstelle erstellt jeden Winter den Kältehilfewegweiser und informiert über die Webseite www.kaeltehilfe-berlin.de sowie die Kältehilfeapp über alle niedrigschwelligen Angebote für obdachlose Menschen in Berlin.  Dieses Jahr gibt es im Oktober 735 und ab November 1010 Notübernachtungsplätze. Außerdem arbeiten wir daran, dass, in enger Kooperation mit der Senatssozialverwaltung, bis zum Jahresende noch weitere Angebote öffnen werden.
Bei der gestrigen Pressekonferenz zum Start der Kältehilfesaison stelltedie LIGA der Freien Wohlfahrtsverbände fest:  Die chronische Überforderung des Notsystems Kältehilfe ist ein deutliches Symptom dafür, dass das Ziel Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden in Bund und Land gescheitert ist. Neben der Kältehilfe brauche es vor allem einen Ausbau von ganzjährigen Tagesangeboten, Drogenhilfe, Beratungsstellen usw. Sie sind für die flächendeckende Überwindung von Wohnungslosigkeit unverzichtbar. Weiter forderten sie einen Perspektivwechsel in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Wir hoffen auch dieses Jahr insbesondere wieder auf die Solidarität und das Engagement der Berliner Bürger*innen. Informieren Sie sich und achten Sie bitte auf die Menschen, die ungeschützt auf der Straße leben.