Kein Bock auf Nazis – GEBEWO spendet an Initiative gegen Rechts
Berlin, 18.10.2024
Als sozialer Träger wollen wir uns über unsere alltägliche Arbeit hinaus für Toleranz, Vielfalt und die Gleichwertigkeit aller Menschen einsetzen und uns klar gegen rechte Hetze positionieren. Deshalb unterstützen wir die Initiative Kein Bock auf Nazis mit einer Spende.
Auf unserer jährlichen Verbundfeier gab es dieses Mal eine Tombola, deren Erlös an den Verein gespendet wurde – ein Impuls, der aus dem Kollegium kam. Schon nach drei Stunden waren alle Lose verkauft, und stolze 862 € kamen zusammen, die die Geschäftsführung auf 1.000 € aufgerundet hatte. Letzten Donnerstag konnten wir die Spende persönlich überreichen.
Die Aktion kam bei den Kolleg*innen gut an. „Ich finde die Idee gut, den Erlös der Tombola an den Verein Kein Bock auf Nazis zu spenden. Großartig fand ich auch, dass uns hier auch Materialien an die Hand gegeben wurden, mit denen dann Position bezogen werden kann“, meldet eine Person nach der Feier zurück. „Ich finde den Spendenzweck sehr stimmig. Sehr stimmig, weil es zu meiner Haltung passt. Und weil es zu der Haltung passt, die ich mir von meinem Arbeitgeber wünsche“, ergänzt eine weitere Person aus dem Kollegium.
Stark machen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz
Wir sehen eine Zunahme von rechten, menschen- und demokratiefeindlichen Tendenzen in unserer Gesellschaft, was sich auch in den Wahlergebnissen widerspiegelt. Diese Radikalisierung trifft Menschen, die rassistisch diskriminiert werden, queere Menschen, Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts oder ihres Alters Marginalisierung erfahren, sowie Menschen, die in Armut leben oder eine Behinderung haben. Durch die Gefährdung dieser Menschen werden absehbar auch die Grundlagen unserer täglichen Arbeit gefährdet. Wir sehen es als unsere Verantwortung, extremistische und diskriminierende Haltungen und Verhaltensweisen nicht zu ignorieren, sondern für Demokratie, Offenheit und Toleranz einzustehen. Das beginnt im Austausch mit unseren Klient*innen, unseren Kolleg*innen, Mitarbeitenden und Partner*innen, bis hin zum Auftreten in der Öffentlichkeit.
Netzwerke, Projekte und Aktionen
Die GEBEWO ist bereits seit Längerem Teil von Netzwerken wie Berlin gegen Nazis und Wir sind die Brandmauer, und wir unterstützen die Anliegen von United for Rescue. Darüber hinaus leisten die Antidiskriminierungsworkshops der Frostschutzengel einen wichtigen Beitrag, um den Zugang zu Sozialleistungen für wohnungslose EU-Bürger*innen zu verbessern. Zusätzlich unterstützen die Frostschutzengel und unser Projekt MOCT diese Personengruppe durch mehrsprachige Beratung. Die Kolleg*innen haben wohnungslose EU-Bürger*innen auch dabei unterstützt, sich bei der Europawahl 2024 zu beteiligen, und in der Woche gegen Rassismus mit dem Titel „Menschenrechte für alle“ über Mehrfachdiskriminierung in Form von Obdachlosenfeindlichkeit, Antislawismus und Antiziganismus aufgeklärt.
Trägerweite Angebote für Mitarbeitende und Klient*innen
Zukünftig wollen wir uns noch stärker für Vielfalt, Gleichstellung, Demokratie und politische Bildung einsetzen. Unser Ziel: extremistische und diskriminierende Haltungen, Verhaltensweisen und Orientierungen noch aktiver in der Arbeit mit unseren Klient*innen zu thematisieren. Im Sommer fand erstmals eine Fortbildung mit dem Titel „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen... – Diskriminierung erkennen und Haltung zeigen“ statt, um die Mitarbeitenden beim Umgang mit menschenfeindlichen Haltungen zu unterstützen, die zukünftig regelmäßig wiederholt wird. Angedacht sind auch Veranstaltungen für unsere Klient*innen, damit sie eigene Haltungen und Sichtweisen überprüfen und im Kontakt mit anderen dagegen Position beziehen können. Darüber hinaus wollen wir uns deutlich nach außen positionieren – vor Ort in den Einrichtungen und mit Inhalten über unsere Kommunikationskanäle. Es gibt viele Ideen von Kolleg*innen, die wir zeitnah anstoßen möchten. Auch die Geschäftsführung unterstützt das Anliegen. Geschäftsführer Ekkehard Hayner sagt: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass rechte Hetze und populistische Halbwahrheiten den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen. Menschenrechte sind universell und nicht verhandelbar. Die globalen Herausforderungen wie Migration und Klimawandel können wir nicht durch Abschottung, sondern nur gemeinsam lösen. Wir setzen uns daher für Toleranz, Solidarität und politische Bildung ein.“