Therapeutisch Betreutes Einzelwohnen „Am Rodelberg"
Das Therapeutisch Betreute Einzelwohnen (BEW) ist ein niedrigschwelliges, ambulantes Hilfeangebot für Menschen, die ihren Umgang mit Alkohol als problematisch und schwierig erleben. Wenn sich aus der Sicht der Betroffenen deren derzeitige Lebenssituation insbesondere durch die Alkoholproblematik nur noch schwer bewältigen lässt, bietet das BEW eine Möglichkeit der Unterstützung in unterschiedlichen, lebenspraktischen Angelegenheiten des Alltages. Der Vorteil des Angebotes besteht darin, dass eine Unterstützung in der eigenen Wohnung und damit im vertrauten sozialen Umfeld erfolgen kann.
Unser Angebot
Wesentlich im Hilfeprozess sind die kontinuierliche Präsenz von Bezugspersonen und die sich daraus entwickelnden Vertrauensverhältnisse. Im Rahmen einer intensiven Einzelarbeit steht dem Klienten, der Klientin ein fester Ansprechpartner/in (Sozialarbeiter/in, Sozialpädagoge/in, Altenpfleger/in oder Heilerziehungspfleger/in etc.) zur Seite, die in folgenden Bereichen Hilfe und Unterstützung anbieten:
- Hilfen bei der Alltagsbewältigung durch gemeinsame Erledigung von Aufgaben
- Hilfen bei der Sicherung von Ansprüchen
- Hilfen zur psychischen Stabilisierung
- Hilfen beim Aufbau bzw. Erhalt sozialer Kontakte
Neben der Einzelbetreuung bietet das BEW verschiedene Freizeit- und Gruppenaktivitäten wie z.B.:
- Koch- und Frühstücksgruppe
- Spieletreff
- Gedächtnis- und Konzentrationsgruppe
- thematische Gesprächsrunden
- Ausflüge und Reisen
Die angebotenen Gruppen haben dabei den Charakter von Freizeitaktivitäten, durch die der/die Klient/in die Möglichkeit erhalten soll, seinen/ihren Tag bzw. Woche sinnvoll auszufüllen und zu strukturieren. Im Rahmen unserer Freizeitaktivitäten kann jede/r Klient/in in lockerer und angenehmer Atmosphäre Kontakte zu anderen Menschen knüpfen und pflegen.
Unser Ziel
Das BEW dient vorrangig dem Ziel der Förderung der Selbsthilfekompetenz sowie dem Erhalt der Selbständigkeit. Der/die Klient/in wird in seiner/ihrer Selbstverwirklichung unterstützt, wobei es vorrangig darum geht, die individuellen Fähigkeiten sowie die sozialen Ressourcen in seiner Umgebung zu erschließen. Bei Beendigung der BEW – Betreuung sollen die Klienten weitestgehend unabhängig von fremder Hilfe sein, d.h. sie sollen mit unserer Unterstützung wieder dazu befähigt werden, ihren Alltag selbstständig zu gestalten und zu bewältigen.
Das BEW sieht sich dabei als Gegenangebot zum sozialen Rückzug in die eigene Wohnung und schafft über den Zeitraum der Betreuung hinaus zahlreiche Möglichkeiten der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.
Die Förderung der Gesundheitssorge hat dabei eine hohe Priorität, insbesondere weil es durch den jahrelangen Alkoholkonsum nicht selten in diesem Bereich zu starken Vernachlässigungen gekommen ist. Hier gilt es in erster Linie die schwerwiegenden Folgeschäden der Alkoholabhängigkeit auf lange Sicht zu verhindern bzw. zu minimieren.
Unsere Zielgruppe
Das BEW „Am Rodelberg" betreut chronisch mehrfach geschädigte alkoholabhängige Menschen mit komorbiden Störungen gem. §§ 53, 54 SGB XII. Dabei handelt es sich um Personen, die keine oder eine nur beschränkte Krankheitseinsicht haben bzw. bei denen keine konsequente Abstinenzfähigkeit zu erkennen ist.
Unter chronisch mehrfachgeschädigte alkoholabhängige Menschen werden Personen verstanden, die eines oder mehrere der folgenden Charakteristika aufweisen:
- langjährige Abhängigkeit
- kaum Abstinenzfähigkeit
- wenig Behandlungsmotivation
- häufige Entgiftungen (Dreh-Tür-Effekt)
- hirnorganische Störungen oder Schädigungen (Korsakow-Syndrom)
- psychiatrische Erkrankung infolge von Abhängigkeitserkrankung
- Persönlichkeitsstörungen infolge der Abhängigkeitserkrankung
- Verwahrlosungstendenzen
- Selbstaufgabe
Menschen mit komorbiden Störungen weisen neben der Abhängigkeitserkrankung folgende Erkrankungen bzw. Diagnosen auf:
- Persönlichkeitsstörungen (Borderline- sowie Narzisstische Persönlichkeitsstörung)
- Doppeldiagnose als Spezialfall von Komorbidität (Psychosen des schizophrenen Formenkreises, affektive Psychosen, Mischformen der schizo- affektiven Psychosen) und Sucht.
Die angesprochene Zielgruppe hat erhebliche seelische Beeinträchtigungen als Ursache oder infolge eines hochgradigen Alkoholkonsums zum primären Problem. Die vorliegende Beeinträchtigung steht dabei einem von fremder Hilfe unabhängigen Leben entgegen und ist nicht ohne professionelle Hilfe zu kompensieren. Ein Therapeutisch Betreutes Einzelwohnen im Wohnumfeld und in einer Einzelwohnung mit dem Anspruch der Selbstversorgung ist aufgrund einer sichtbar erreichten Stabilisierung und mit Hilfe der vorgehaltenen Leistungen möglich und sinnvoll.
Voraussetzungen für die Aufnahme in das BEW
- Jede Person, die in das BEW „Am Rodelberg" aufgenommen werden möchte, hat ihre Wohnung im Bezirk Treptow – Köpenick.
- Eine angemessene körperliche Mobilität muss vorhanden sein, denn das BEW bietet keine Pflegeleistung.
- Es muss ein gewisses Maß an Motivation erkennbar sein, die gegenwärtige Lebenssituation verändern zu wollen.
- Abstinenz ist keine Voraussetzung, um durch BEW „Am Rodelberg" unterstützt zu werden. Das BEW arbeitet suchtbegleitend. Um dennoch eine konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen, ist eine Punktabstinenz für den Zeitraum der Einzel- und Gruppentreffen erforderlich. Die Bereitschaft, am Konsumverhalten perspektivisch etwas verändern zu wollen, ist aus unserer Sicht wünschenswert.
- Der Wunsch des Klienten, grundsätzlich Hilfs- und Gesprächsangebote anzunehmen sowie die Bereitschaft, an der Verwirklichung der gemeinsam vereinbarten Ziele aktiv mitzuarbeiten, sind eine Grundvoraussetzung bei Betreuungsbeginn.
Unser Büro
Die Anlaufstelle des BEW „Am Rodelberg" befindet sich in unmittelbarer Nähe der S – Bahn Baumschulenweg. Zu finden sind wir im Rodelbergweg 12 in 12437 Berlin. Dabei handelt es sich um zwei Büroräume, einem Gemeinschaftsraum zur Durchführung unserer Freizeitaktivitäten sowie einer kleinen Küche.
Kontakt
BEW „Am Rodelberg"
Rodelbergweg 12
12437 Berlin
Telefon: 030 / 53 21 45 56
Fax: 030 / 53 21 45 58
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